Die Wirkstoff-Klassiker der medikamentösen Kopfschmerztherapie sind Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol. Laut einer neuen Leitlinie zur Selbstmedikation bei Kopfschmerzen kommt für die Behandlung von episodischen Spannungskopfschmerzen und Migräne jedoch auch ein viertes Mittel infrage: Diclofenac.
Auffällig ist, dass Diclofenac verglichen mit Ibuprofen bereits in einer relativ geringen Dosierung wirksam ist. Diclofenac wird häufig in Kombination mit Kalium verabreicht, da Kalium die Aufnahme verbessert und den Wirkeintritt verkürzt.
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Allgemein zeichnet sich Diclofenac durch seine gute Verträglichkeit aus. Niedrig dosiertes Diclofenac-Kalium (75 mg pro Tag) hat bei kurzfristiger Anwendung weniger Nebenwirkungen als andere gebräuchliche Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Das gilt auch für den Magen-Darm-Trakt: Endoskopische Untersuchungen haben gezeigt, dass die tägliche Einnahme von 75 mg Diclofenac-Kalium keine oder nur sehr milde Schäden an der Magenschleimhaut verursachen.
Die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von Diclofenac wird bei rheumatischen Erkrankungen schon seit Jahrzehnten im verschreibungspflichtigen Bereich genutzt. Seit 2004 ist der Cyclooxygenasehemmer in der Dosierung von 12,5 beziehungsweise 25 mg nicht mehr verschreibungspflichtig und steht auch zur Selbstmedikation zur Verfügung. Diclofenac wird inzwischen bei Kopf-, Hals-, Rücken-, Zahn- und Regelschmerzen, aber auch grippeartigen Symptomen wie Gliederschmerzen und Fieber angewendet. Diclofenac ist ebenfalls in Form von Retardkapseln erhältlich. Die Anwendung von Diclofenac sollte bei Fieber höchstens drei Tage lang und bei Schmerzen maximal vier Tage lang erfolgen.
Grundsätzlich gilt: Die Wirksamkeit von Medikamenten ist sehr individuell. Kopfschmerzgeplagte sollten sich am besten vor der Einnahme ausführlich von ihrem Arzt beraten lassen. Dauerhafte Selbstmedikation kann sonst zu einem so genannten Medikamentenkopfschmerz führen.
Der Beitrag Diclofenac im Einsatz gegen Migräne und Spannungskopfschmerzen erschien zuerst auf Arzneimittel.
